Memiana-Blogtour: Die Geschichte hinter dem Buch + Gewinnspiel

Heute hält nun also die Memiana-Blogtour auf meinem Blog und wie die Überschrift schon sagt, geht es heute um die Geschichte hinter dem Buch. Für alle die mit dem Begriff „Memiana“ noch nichts anfangen können, möchte ich euch nochmal ganz kurz erklären was es damit auf sich hat. Am Ende des Beitrags gibt es dann noch etwas zu gewinnen. Als kleiner Tipp: Wer sich alles aufmerksam durchliest, hat bessere Chancen. 😉

Memiana ist eine neue Buchreihe, die insgesamt stolze 14 Bände umfasst. Der Autor des ganzen ist Matthias Herbert, der auch schon Drehbücher für „Alarm für Cobra 11“ und andere Serien verfasst hat. Insgesamt hat er schon über 300 Drehbücher geschrieben. Und nun kommt auch der Epos Memiana ans Licht, der übrigens nur durch Self-Publishing veröffentllicht wird. Noch mehr Infos zu Matthias Herbert und Memiana gibt es auf der dazugehörigen Webseite: www.memiana.de.
Jetzt möchte ich euch aber nicht weiter auf die Folter spannen, deshalb gibt es nun eine kleine Geschichte, wie es zu den Bücher kam.

Memiana ist nicht aus einer einzelnen Idee entstanden, sondern aus mindestens zwei bis drei. Dazu muss ich ein wenig weiter ausholen.
Ich bin ein riesiger Terry Pratchett Fan und habe alles gelesen, was er jemals geschrieben hat. Ich liebe seine Scheibenwelt, seine überbordende Fantasie und seine Fähigkeit, ein so komplexes und auch immer ein wenig widersprüchliches Universum im Griff zu behalten, so dass alles, was er sich ausdenkt, am Ende dann doch hinein- und zusammenpasst. Seine ganz große Qualität ist, dass er keinen Klamauk macht. Was Pratchett in der Scheibenwelt erzählt, findet eine Entsprechung immer auch in der Realität. Er erzählt von Rassismus genauso wie von sturem Fundamentalismus, Kriminalität, Ökonomie und Politik. Nur kämpfen halt Trolle gegen Zwerge und Händler bauen ein Zukunftsschweinelager, in dem die Schweinehälften, mit denen heute schon Handel getrieben wird, für übermorgen langsam entstehen. Toll fand ich immer, dass Pratchett Dinge, die es bei uns gibt, auf seiner Scheibenwelt mit einem kleinen magischen Touch versieht, sie sich aber von der Haltung der Menschen dazu von unseren grundsätzlich nicht unterscheiden. Wie zum Beispiel das Explodieren der Kommunikationstechnologie mit allem was dazugehört. Monopolbildung, „Online-Sucht“, Abzockerei – alles da. Nur eben mit Zeigertelegrafen, wie es sie im 18 Jahrhundert bei uns gegeben hat – und nicht mit Eierfonen. So etwas hätte ich wahnsinnig gerne auch mal geschrieben – und ich hatte eine Idee. Ich fragte mich nämlich irgendwann, wie fühlt sich so ein einsames Bit in der Computerwelt, wo es von hier nach dort geschickt wird – und am Ende für eine Katastrophe verantwortlich sein soll, wenn es an der falschen Stelle landet. Der Einfall war, eine Welt zu erschaffen, in der Menschen die Funktion von Bits und Bytes übernehmen und alles im Grunde nur ein großer Rechner ist – mit allen Folgen. Das war der Einfall und der blieb erstmal in der Schublade, weil ich von Computern nicht genug verstehe und keine richtige Handlung dazu fand. Charaktere auch nicht wirklich.
Ein Jahr später sah ich im Fernsehen „genial daneben“, wo Comedy-Promis obskure Fragen beantworten sollten, natürlich mit möglichst vielen Anzüglichkeiten und auf dem Holzweg und oft genug witzig. Da kam die Frage, warum eine bestimmte Schneckenart nach einem halben Jahr das Fressen einstellt. Weil sie soviel Chlorophyll angereichert hat, dass sie sich sozusagen von Licht und Wasser ernähren kann. Das hat mir gefallen und in diesem Moment fing meine kreative Denkmaschine an zu laufen – und hielt einfach nicht mehr an. Am nächsten Tag habe ich die erste Skizze zu einer Welt ohne Pflanzen aufgeschrieben. Schnecken waren langweilig, so wurden es die Phyle, die rund um die Welt laufen, immer der Sonne nach, und so die Grundlage allen Lebens werden. In einer Welt ohne Pflanzen gibt es natürlich kein Papier und die Häute der jagbaren Tiere sind zu wertvoll, um was drauf zu schreiben. Wer braucht außerdem Schrifttum, wenn es Menschen gibt, die nie etwas vergessen?
Leute, die ein fotografisches Gedächtnis haben, haben mich schon immer fasziniert und ich habe mir oft gewünscht, ich hätte selbst eins. Da war der Schritt zum Volk der Memo nicht weit und das Ganze wurde dann mit den Grundzügen der alten „lebendige Bits“ Idee angereicht. Memo als Botschafter, die nicht wissen, was sie da transportieren, die als Berechner im Sinne von Computern dienen und das Gedächtnis der Welt sind (Festplatte). Von diesem Skelett war dann aber innerhalb weniger Tage nichts mehr zu sehen. Ich ließ meine Imagination einfach von der Leine und schaute nur zu, was sie so im Wald der Fantasie riss und als Beute heimschleppte.
Es dauerte keine drei Tage, da hatte ich meine Welt auf 60 bis 80 Seiten skizziert, hatte die Völker und die Grundlage des Lebens und des Handels. Und ich hatte meinen Helden. Die Geschichte war in ihrer frühesten Jugend ein wenig „Memo-Internat“, aber davon entwickelte sie sich ganz schnell weg und vor allem weiter, immer weiter. Nach einem guten Monat hatte ich die vollständige Konzeption, alle wichtigen Handlungsstränge und vor allem meine Hauptfiguren. Und ich fing an, den ersten Band zu schreiben. Dabei lief mir ein weiterer Charakter zu, von dem ich bis dahin nicht gewusst hatte, dass er fehlte, der aber dann einfach nicht mehr wegzudenken war und das Mysteriöse, Geheimnisvolle und auch die grausame Realität in die Saga mit einbrachte.
Im Augenblick arbeite ich an Band 9. Die ersten 8 sind fertig. Und was in den Romanen, die ich noch zu schreiben habe, geschehen wird, weiß ich schon ganz genau. Es werden mir bestimmt wieder Episodenfiguren begegnen, die dann ihr Eigenleben entwickeln und zum Teil drastische Maßnahmen erfordern, um sie in ihre Schranken zu weisen. Aber die Fabel an sich kenne ich. Ich weiß, wie was womit zusammenhängt. Und bei Jareks Geschichte hat alles zu allem eine Verbindung, auch wenn diese nicht sofort offensichtlich ist.
Memiana ist sehr viel anders als unsere Welt. Aber das, was die Menschen fühlen, was ihre Begierden sind und was ihre Wünsche und Hoffnungen, unterscheidet sich nicht von dem, was wir selbst auch fühlen. Ich denke, gerade deswegen wirken die Geschichten und deswegen habe ich bei meinen Probelesern (und bei der Lektorin) schon für reichlich Tränen gesorgt. Memiana ist nun mal eine verdammt harte Welt. Aber ich leide mit meinen Geschöpfen genauso wie meine Leser, das kann ich versichern. 

Matthias Herbert

Ich finde das unglaublich spannend, so einen Einblick hinter die Kulissen eines Autors zu bekommen. Meint ihr nicht auch? Und weil so eine Blogtour nicht ohne einen kleinen Gewinn auskommt, gibts hier noch ein Gewinnspiel. Aber so ohne weiteres möchte ich euch den Gewinn natürlich nicht überlassen. Deswegen hier die Aufgabe:

Wie heißen die Menschen in Memiana, die nie etwas vergessen?
Unter allen Kommentaren, die mir diese Frage richtig beantworten, verlose ich eine signierte Karte mit E-Book-Code zum Downloaden. Schreibt bitte eure Mailadresse mit in den Kommentar, dass ich euch benachrichtigen kann. 

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