Fay und die Königskinder | Tränen zum Abschied

Kein Verlag hat es bisher geschafft mich zum weinen zu bringen. Bücher ja. Aber ein Verlag? Nein. Heute hab ich dann aber doch eine Träne verdrückt, als es mir nochmal schmerzlich bewusst wurde: Ab diesem Frühjahr gibt es keine Königskinder mehr! Ich weiß ja, dass ist schon ewig bekannt und was haben wir nicht alle unsere geschockten und traurigen Kommentare da gelassen. Aber heute ist es mir dann doch nochmal so richtig bewusst geworden.

Für meinen Werkstudenten Job darf ich die tiefen des Internets durchsuchen und mit Preisen ausgezeichnete Bücher zusammen suchen, die wir auf unserer Ausstellung präsentieren. Und es ist ja nicht unbekannt, dass die Titel der Königskinder unzählige Nominierungen und Preise bekommen haben. Zurecht möchte ich da sagen! Trotzdem hat das nicht geholfen den Verlag am Leben zu erhalten. Heute bin ich dann wieder über so eine Nominierung gestolpert. Marci Lyn Curtis ist mit ihrem „Dieser Augenblick, erschreckend und schön“ auf der Liste Die Besten Sieben Juli gelandet. Schön, dachte ich mir. Und dann wieder: Das STUBE-Team zeichnet Bücher monatlich mit der Kröte des Monats aus. Als Kröte des Sommers 2018: Das letzte Programm der Königskinder. Und dazu schreiben Sie:

Das STUBE-Team „sag[t] beim Abschied leise Servus“.

Sommerbeginn – das kann Vorfreude bedeuten, aber auch Übergang und Abschied. Die STUBE nimmt Abschied vom Königskinder-Programm, das nach vier Jahren eingestellt wird. Das allererste Programm wurde im Dezember 2014 mit einer >>>Kröte des Monats willkommen geheißen, in der mehrere Titel vorgestellt wurden – so wird nun der Bogen geschlossen mit einer Kröte, die aus jeweils zwei Leser_innen-Perspektiven die Bücher des letzten Programms in den Blick nimmt.

Da musste ich kurz schlucken und schon kullerte eine Träne. Da ist er nun, der emotionale Abschied auf den ich gewartet hatte. Eigentlich dachte ich, dass ich diesen Zustand schon überwunden hab. Aber das hat mich dann doch hart getroffen.

Das spricht in erster Linie natürlich auch ganz besonders für diesen Titel und lässt ihn natürlich direkt auf meine gedankliche Wunschliste wandern. Viel mehr zeigt es aber auch, das die Königskinder keineswegs vergessen sind. Sie haben einfach nicht die breite Masse angesprochen, die es nun mal braucht um einen Verlag am Leben zu erhalten. Vielleicht sind die Königskinder einfach ihrer Zeit voraus gewesen, denn in Zukunft wird sich das Buch wohl zu einem Luxusgut entwickeln. Genau diese Zielgruppe haben sie angesprochen: Leser mit Leib und Seele, denen der Inhalt, die Gestaltung und die Ausstattung unglaublich wichtig sind.

Ein kleiner Lichtpunkt am Horizont ist allerdings die Nachricht, dass bei Bedarf die bestehenden Königskinder auf jeden Fall nachgedruckt werden. Das heißt es kommen zwar keine Neuen nach, aber alle schon erschienenen Titel werden trotzdem bei Interesse immer noch käuflich sein.

Zum Abschied kann ich nur nochmal betonen: Danke liebe Königskinder! Ihr wart ein außergewöhnlicher Verlag, mit außergewöhnlichen Titeln. Danke, dass ich mit euch diesen Weg gehen durfte. Bisher hat mich jedes eurer Bücher überzeugt. Die Königskinder werden immer einen besonderen Platz in meinem Herzen und auf meinem Bücherregal haben! Adieu …

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